Abschied, Neues Leben

Das Ende genießen

Abschiede zeigen, wie reich das Leben ist. Ja, womöglich lasse sich das Ende sogar genießen. Das schreibt Ralf Julke in der Besprechung des Buches “Abschied. Geschichten vom Loslassen und Neuanfangen” in der Leipziger Zeitung vom 21. September 2017. Herausgeber und Autor Georg Magirius misstraue mit dem Buch den üblichen Abschieds-Ratgebern, die die Menschen mit Ratschlägen zum Trauern, Überwinden und Wieder-dem-Leben-Zuwenden überschütten würden.

Lebenshilfe Literatur

“Da verlässt Magirius sich lieber auf die Sensibilität der Dichter und Dichterinnen, die ja heute so gern in ihre Nische gedrängt werden. Als wäre all das, was sie geschrieben haben, irgendwie nur unter dem Aspekt des Artifiziellen zu betrachten – und nicht als intensives Nachdenken von sensiblen Erzählern über all das, was unser Leben wirklich ausmacht.”

Gegen alle Konventionen

Rührselig sei das Buch “Abschied” keinesfalls, stattdessen leicht und überraschend lebenslustig. Denn es gehe vielen Abschiedssituationen nach, die einem das Leben über begleiteten und das Leben mit einem Mal intensiv spüren ließen.  “Das hier ist ein ganz und gar unpietistisches Buch, regelrecht gegen den Kamm eines ganzen Gebirges von Trauer-Literatur gesammelt, die bisher die christlich-kirchliche Sicht auf das Abschiednehmen prägte.” Von Tucholsky könne man erfahren, wie seltsam der Abschied vom Urlaub stattfinde. Bert Brecht erzähle von seiner Großmutter und ihrem Auskosten der letzten Lebensjahre, mit denen sie gegen alle Konventionen verstoße. Das Ende genießen – bei ihr zeige sich das besonders. Die Ich-Erzählerin einer Geschichte von Elke Heidenreich fühle sich beim Lesen ihrer alten Tagebucheinträge über eine längst vergangene jugendlichen Liebe wieder lebendig.

Vom Sinn des Rückwärtsschauens

“Gerade weil es nicht tieftraurig wird, oft humorvoll und spielerisch ist, wird deutlich, dass die Rückschau auch sensibel macht dafür, dass Leben selbst immerfort mit Abschieden zu tun hat. Und damit mit Weitergehen. Was hinter uns liegt, sind eben nicht nur die versiebten Chancen, sondern auch die Wege, die wir tatsächlich gegangen sind.” Die Besprechung von Ralf Julke in der Leipziger Zeitung ist hier.

Informationen zum Buch “Abschied”

Koffer auf Zugsitz - Cover zum Buch "Abschied" von Georg Magirius

Georg Magirius hat das Buch “Abschied – Geschichten von Loslassen und Neuanfangen” in der edition chrismon veröffentlicht. Die Anthologie hat 15 Erzählungen. Sie stammen von Autorinnen und Autoren wie Siegfried Lenz, Georg Magirius, Robert Gernhardt, Ulla Hahn und Bertolt Brecht. Das Buch kosstet 15 Euro. Annegret Grimm hat es lektoriert. Das Cover stammt von Anja Haß. Friederike Arndt hat das Buch layoutet. Die ISBN-Nummer lautet: 978-3-96038-083-2. Weitere Informationen und Pressestimmen sind hier.