Biblisches

Weihnachtsketzer Markus

Schnee im Hochspessartwald - Foto illustriert den Beitrag "Weihnachtsketzer Markus"

Die Weihnachtsgeschichte gilt vielen als Krönung des Christentums. Sie sei das, was übrig bleibt, wenn sonst alles verloren oder vergessen ist. Also das Schiff, das sich über Wasser hält, wenn sonst alles an dieser Religion fraglich erscheint. Somit gilt Weihnachten mit Krippe und Windel als der letzte Strohhalm, aus dem sich die Milch des Glaubens saugen lässt. Und wem ist das zu verdanken? Dem Evangelisten Lukas. Und seiner Weihnachtsgeschichte samt Windel, Krippe, Engel und all dem, was da noch kommt. So weit, so gut. Oder eben auch nicht so gut! Denn was ist mit denen, die glauben wollen, aber nichts mit der Babywindel als Zeichen Gottes anfangen können? Sie haben verloren. Wenn jäda nicht ein gewisser anderer Evangelist wäre. Gemeint ist der Weihnachtsketzer Markus.

Weihnachtsketzer Markus: Ein neuer Sinn von Weihnachten

Markus ist nach heutigen Weihnachtsmaßstäben der größtmögliche Verwirrer. Denn er erzählt vom Leben Jesu, indem er dessen Geburt erzählerisch ignoriert. Das Evangelium setzt ein, als Jesus erwachsen ist, er selbst nach strengen historisch-kritischen Erkenntnissen keine Windel mehr getragen haben dürfte. Und Weihnachten? Fällt aus. Oder anders gesagt: Markus verleiht diesem Fest einen windelfreien neuen Sinn. So schreibt Georg Magirius in der Weihnachtsausgabe “Die Kirche”, der Wochenzeitung für Berlin und Brandenburg. Die Redaktion hat Amet Bick.  Den Beitrag ist hier.