Frankfurt, Stille

Einkaufen und Meditieren

Einkaufen und Meditieren liegen in Frankfurt direkt beieinander Foto: (c) Georg Magirius, Buch " Stilles Frankfurt"

Stille finden – ausgerechnet in Frankfurt am Main? In einer Stadt, die vielen als Inbegriff von Geschäftigkeit gilt? Die Sendung “Im Schutz der Stille – Ruhe finden in der Großstadt” von Georg Magirius im Hessischen Rundfunk begleitet Menschen an ihren Lieblingsort in der Stadt und zeigt, wie übergangslos Einkaufen und Meditieren verbunden sein können. Zu hören ist die Reportage jetzt kostenfrei als Podcast. An den vorgestellten Plätzen herrscht keine Lautlosigkeit. Aber sie unterbrechen die Hektik. Und manchmal werden die Plätze sogar zu einer Quelle der Inspiration, wo das Beten kein Fremdwort ist und ein besonderer Schutz erfahren werden kann.

Nach dem Einkauf auf dem Friedhof - Hauptfriedhof Frankfurt - Foto (c) Georg Magirius

Stille auf der Einkaufsmeile

Die Bornheimerin Lydia Meinhardt führt in den Bethmannpark mit seinem Chinesischen Garten. Der Bockenheimer Otto Ziegelmeier zeigt seinen Lieblingsplatz, eine erhöhte Bankgruppe im Niddapark. Außerdem geht es mit der gebürtigen Frankfurterin Elke Hostmann auf den Hauptfriedhof mit seinen großen, Schatten spendenden Bäumen. Wobei es laut Hostmann nicht nur am Rand von Frankfurt Orte gibt, die beruhigen. Sondern auch mittendrin – womöglich gar dort, wo es unmöglich erscheint.

Vielleicht findet die Person X in dem Dorf mit 500 Leuten, rundum Natur, gar keine Ruhe. Deswegen mein Ratschlag: Sich Zeit nehmen, um in sich reinzuhören. Und wirklich ausprobieren! Vielleicht ist es für manchen mitten auf der Zeil abends um 22 Uhr. Oder morgens um sechs. Ich bin früher oft mit dem Fahrrand um fünf, halb sechs über die Zeil geradelt. Da war es schon sehr still, aber schön war das nicht.

Elke Hostmann im Hessischen Rundfunk hier hören
Elke Hostmann und Lydia Meinhardt: Im Schutz der Stille in Frankfurt oder auch im Taunus - Foto (c) Georg Magirius

Botanischer Garten

Lieber als auf der Zeil ist Elke Hostmann (im Foto rechts) in der Natur. Oft im Taunus. Aber auch in Frankfurt gebe es Natur.

Natur kann ja auch sein: Man geht in den Botanischen Garten und fokussiert sich mal auf das, was da wächst. Und was vier Wochen später wächst. Denn dann sieht es schon ganz anders aus. Oder man geht in den Palmengarten, in den Grüneburgpark oder in den Niddapark.

Elke Hostmann im Hessischen Rundfunk in der Sendung “Im Schutz der Stille”
Im Schutz der Stille - Hauptfriedhof Frankfurt

Nach dem Einkauf auf den Friedhof

Noch attraktiver sind für Elke Hostmann in Frankfurt allerdings Orte, die bei vielen eine innere Unruhe auslösen. Für die Stillegenießerin haben Friedhöfe jedoch etwas Meditatives. Außerdem attraktiv an ihnen: Der Besuch lässt sich mit dem Nützlichem verbinden, sagt Hostmann:

Die schönste Stilleoase

Der schönste unter den stillen Plätzen in Frankfurt ist für Hostmann der Hauptfriedhof. Er erinnert an einen Park und ist so groß, dass sie sich schon in ihm verlaufen hat. Was eine beruhigende Note hat. Zeigt es doch, dass es weitaus mehr als die ausgetretenen und vorgezeichneten Wege gibt. Zum Beispiel eben den, aus der ständigen Verfügbarkeit auszuscheren und in der Stille einzukehren.

Die Sendung

Huhn vor Frankfurter Skyline

Die Reportage “Im Schutz der Stille – Ruhe finden in der Großstadt” inklusive des vollständigen und ausführlichen Porträts des Hauptfriedhofs vom 23. August 2023 auf hr2 ist jetzt als Podcast hörbar. Georg Magirius, der Autor der Sendung, hat zum Thema das Buch veröffentlicht: “Stilles Frankfurt – 13 Orte zum Staunen und Verweilen”. Es ist unter dem Lektorat von Thomas Häußner im Würzburger Echter Verlag erschienen. Informationen, Leseprobe und Pressestimmen dazu hier.