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Eine Wiese als Tischtuch

Aussicht am Heizenberg Kreuz - Foto von Melanie Bruno Herder Reisen - Rastplatz "Eine Wiese als Tischtuch" während des Kurzpilgerns

Es müssen keine endlos wirkenden Wege sein, um etwas von der Kraft des spirituellen Gehens zu erfahren. Wichtig ist zum Beispiel auch die Rast. Vor allem dann, wenn eine Wiese zum Tischtuch wird. So geht die Herder-Pilgerkurzreise vom 12. bis 15. September 2016 nicht auf dem Jakobsweg bis nach Santiago des Compestela. Aber doch immerhin 31 Kilometer auf dem Kinzigtäler Jakobusweg von Haslach bis Gengenbach. Ein Rückblick mit Fotos ist HIER. Geistliche Impulse gibt Georg Magirius, die Leitung hat Caroline Huber. Start ist in Wolfach. Dort nähern sich die Kurzpilger nicht streng asketisch dem Thema, sondern mit Georg Magirius bei Kaffee und Kuchen. Er hat mehrere Pilger- und Wanderbücher veröffentlicht und bietet seit 2009 in der Reihe GangART spirituelle Wanderungen an. Den Gedanken folgen am Morgen die Füße.

Eine Wiese als Tischtuch: Rast am Jakobusweg

Eine Wiese als Tischtuch - Foto von Melanie Bruno Herder Reisen

Mit der Schwarzwaldbahn wird Haslach erreicht, wo die erste Etappe des Kurzpilgerns beginnt. Zu Fuß geht es an der Kinzig entlang, ehe die Pilger sich von bewohntem Gebiet und Lärm entfernen, der Ruhe der Berge mit seinen Wäldern näher kommen. Ein Serpentinenweg führt hoch zum Weberkreuz und weiter zum Heizenberger Kreuz. Dort wartet ein atemberaubender Blick über den Schwarzwald. Und eine Wiese wird zum Tischtuch: die Mittagsrast. Einige Schritte weiter auf dem Weg umgibt ein Buchenwald die spirituellen Schwarzwaldforscher, wie ein Zauberwald ummantelt er die Pilger. Und es geht langsam abwärts. Die Landschaft variiert von dunklem Wald bis hin zu toskanisch wirkenden Feldern. Schließlich sagt der kleine Ort Zell mit der Wallfahrtskirche ‚Maria in den Ketten‘: Willkommen. Frei von Ketten kann man sich dann in den Gässlein und Eisdielen von Zell fühlen.

Auf und Ab – ein Lebensthema

Jakobskapelle Gengenbach - Foto von Melanie Bruno Herder Reisen

Die zweite Etappe führt nach Gengenbach. Der Morgenimpuls erfolgt in der Natur, mit Aussicht auf das zurückgelassene Städtchen Zell am Harmersbach. Wer trotz erfrischendem Impuls noch müde sein sollte, braucht sich keine Sorgen machen: Der Weg führt bald zu einer Radiumquelle, deren Wasser erfrischt und sogar heilsam sein soll. Dann zeigen sich typische Schwarzwaldhäuser und Höfe. Und es ist Zeit für ein kühles Getränk in Nordrach, denn danach geht es innerhalb kürzester Zeit hinauf auf 600 Meter Höhe. Die Belohnung wartet an der Lärchenhütte: Mittagspause. Immer wieder dieses Auf und Ab! Das Lebensthema zeigt sich anschaulich auf dem Weg: Nach dem Abstieg von der Lärchenhütte rückt das Ziel Gengenbach zwar näher, doch einmal mehr geht es kurz und heftig bergauf zur Teufelskanzel. Der Blick ins Rheintal kann außer sich geraten lassen. Noch einmal nach innen gehen und die Pilgertour gemeinsam ausklingen lassen – dazu ist an der Jakobskapelle vor den Toren Gengenbachs Gelegenheit.

Eine Wiese als Tischtuch: Die Reihe GangART

Georg Magirius leitet in der Reihe GangART seit 2009 regelmäßig spirituelle Wanderungen. Er hat mehrere Pilger- und Wanderbücher veröffentlicht. Aktuelle Informationen dazu sind hier. Die Fotos dieses Beitrags stammen von Melanie Bruno und Gabriela Riegel von Herder-Reisen.