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Schreiben Frauen besser?

Schreiben Frauen besser, erfolgreicher, lebensnäher, verwegener, anprechender als Männer? Über Jahrhunderte wurden überwiegend Männer als Autoren wahrgenommen. Selbst in einer den eigenen Aussagen nach radikal der Moderne verpflichteten literarischen Vereinigung wie der Gruppe 47 waren Autorinnen in der Minderzahl. Von 1947 bis 1967, als die Gruppe existierte, kamen auf 178 Männer gerade einmal 26 Frauen, die mindestens einmal eingeladen wurden. Die Dominanz der Männer scheint neuerdings allerdings in Frage gestellt.

Preiswürdig

Kürzlich behauptete Hauke Hückstädt, Leiter der Frankfurter Literaturhauses, zumindest ältere Männer seien kaum noch in Literaturhäusern beim Publikum gefragt. In der Schule und im Studium stehen freilich nach wie vor mehrheitlich Werke von Männern auf der Leseliste. Der Deutsche Buchpreis 2025 allerdings ging genauso wie im letzten Jahr an eine Frau. In der diesjährigen Jury waren deutlich mehr Frauen, genauso auf der Shortlist zum Buchpreis. Auch das Besucheraufkommen der Internetpräsenz des freiberuflich tätigen Theologen und Schriftstellers Georg Magirius zeigt: Literatur ist gefragt, gerade von Frauen. Die drei beliebtesten Blogbeiträge im November 2025 stellen Bücher von Autorinnen vor. Auch deshalb war das Interesse an den Internetseiten so ausgeprägt wie in keinem Monat zuvor: Rekordbesuch. Mehr als 72 Tausend waren auf den Webseiten unterwegs, durchschnittlich täglich 2410.

Frauen vorn

Dass die gefragtesten Blogbeiträge von Frauen verfasste Bücher vorstellen, dürfte mehr als ein kurioser Zufall sein. Denn im Blog von Georg Magirius finden genauso Bücher von Männer Widerhall. Zumal er – aus nachvollziehbaren Gründen – die von ihm selbst verfassten Bücher nicht krampfhaft versteckt. Trotzdem lag im Rekordbesuchsmonat November auf Platz 1 die Besprechung des Romans “Mein innerer Schwarzwald” von Sigrid Katharina Eismann, angeklickt von 1016 Interessierten. Platz zwei: der Beitrag “Meisterin der Pointierung“, der den Roman “Wir kommen nach” von Manuela Fuelle in den Blick nimmt. Er wurde 631 Mal aufgerufen. Auf Platz 3 unter den beliebtesten Posts landete “Die antifemistische Feministin“, die Besprechung von “Unter allen Umständen frei” von Antje Schrupp. Etwas häufiger noch als dieses Buchporträt wurde ein pdf-Dokument aufgerufen, das ins Bild passt. 557 Mal wurde das “Verzeichnis sämtlicher Kurzgeschichten von Gabriele Wohmann” geöffnet, übrigens eine der 26 Frauen, die zu den Treffen der Gruppe 47 eingeladen wurden. Das Verzeichnis, das alle 651 von der sogenannten Königin der Kurzgeschichte veröffentlichten Erzählungen einordnet, ist damit insgesamt mehr als 51 Tausend Mal aufgerufen.

Männer nicht ganz abgeschlagen

Auch Platz vier der beliebtesten Posts im Monat November ist die Besprechung eines Buchs: “Du schönes Land der Langsamfahrer” über “B44”. Das ist dann aber doch von einem Mann verfasst, nämlich von Otto W. Ziegelmeier. Aber nicht nur! Genauso ist auch Ruth Krämer-Klink Autorin des Bands. Auf Platz fünf unter den beliebtesten Hinweisen auf Bücher im Novemer 2025 landet schlussendlich ein Buch, das ausschließlich von eimem Mann verfasst ist, nämlich Georg Magirius, auch lektoriert von einem Mann, von Thomas Häußner. Nur deutet der Titel darauf hin, dass es sich wohl um kein eindeutig als männlich zu identifizierendes Thema handelt, geht es doch um Liebe, speziell um “Frankenliebe“.

Mehr als 3,1 Millionen Besucherinnen

Die Webseiten von Georg Magirius haben mehr als 3,1 Millionen Besucher. Im Jahr 2011 waren es 55 Tausend, im Jahr 2025 hat sich das Interesse mit bislang 530 Tausend etwa verzehnfacht. – Die Rechte an den Fotos des Blogbeitrags liegen beim Danube Verlag, beim Stifter Verlag und bei Dr. Antje Schrupp.