In Zeitlupe wahrnehmen

Ein guter Einstieg ins Pilgern sind Meditationswege. Bei ihnen handelt es sich sich um “eine faszinierend kompakte Variante des Pilgerns”, urteilt der Theologe und Journalist Georg Magirius in seiner Sendung “Trimm-dich-Pfade für die Seele’ im Hessischen Rundfunk. Zu hören ist die Reportage über kurze Pilgerwege in Hessen am 21. September 2025 auf hr2 in der Reihe “Camino – Religionen auf dem Weg” von 11.30 bis 12.00 Uhr, auf hr-info ab 13 Uhr und als Podcast in der ARD-Audiothek. “Während man auf großen Pilgerwegen Tage, Wochen, Monate und oft viele hundert Kilometer unterwegs ist”, heißt es in der Presseankündigung des Senders, “geht es auf diesen kurzen Besinnungswegen um eine noch einfachere Form des Unterwegsseins. Nie sind Raumgewinn, Tempo oder Pilgerstempel das Ziel. Stattdessen erlauben die kurzen Pfade, sich selbst und die Welt in Zeitlupe wahrzunehmen.”

Sauerstoff und Zuversicht

Man achte auf solchen Wegen neu auf seinen Atem und darauf, was Sauerstoff und Zuversicht im Leben verspricht. Die Sendung spricht Schauspieler Torsten Flassig. Er ist ausgzeichnet mit dem Bochumer Theaterpreis und gegenwärtig etwa am Frankfurter Schauspiel in der Rolle des Faust zu sehen. Die Regie hat der Performance- und Sound-Künstler Aran Kleebaur. Die Redaktion hat Dr. Lothar Bauerochse und das Produktionsmanagement liegt bei Maria Anna Bopp.

Mit allen Sinnen

Für die Sendung hat sich Autor und Wandersmann Magirius auf einige der Mini-Pilgerwege in Hessen begeben. “Der vielbesuchte und doch außergewöhnlich beruhigende Upländer Besinnungsweg in Willingen regt an, seine Umgebung mit allen Sinnen und dadurch anders wahrzunehmen”, heißt es in der Presseankündigung weiter. “In Michelstadt führt der traditionsreiche Franziskusweg innerhalb kürzester Zeit in den Wald, zu einer Quelle und wunderbaren Aussichten. Der Weg im Odenwald ist dem 800 Jahre alten Sonnengesang des Franz von Assisi gewidmet. Er ist ein Auslöser für viele weitere Franziskuswege im In- und Ausland geworden.”

Kurzer Weg zum Ziel

Schließlich gehe es auf den jüngst entstandenen Bibelweg in Lauterbach-Maar im Vogelsberg.”Dort pilgert man nicht zu Gipfelkreuz, Mariengrotte oder Wallfahrtskirche, sondern zu Spielplatz, Feuerwehr und unter die große Kastanie im Biergarten. Gedanken von Jugendlichen bringen dank QR-Codes einen auf die Spur, über die allernächste Möglichkeit einer Begegnung mit Gott nachzudenken – mitten im Ort.” Die Fotos stammen von Robert Schittko und Georg Magirius.