Franken

Unterwegs zum unverwechselbaren Lebkuchen

Unterwegs zum unverwechselbaren Lebkuchengeschmack - Am Ziel: Bäckerei und Konditorei Pröschel in Obernbreit - Foto (c) Georg Magirius - aus dem Buch "Stilles Franken"

Nicht zum Aushalten!, meint Georg Magirius in seiner Reportage “Zu Fuß zur Weihnachtsfreude”, veröffentlicht unter der Redaktion von Sibylle Sterzik in der Berliner Wochenzeitung “Die Kirche” vom 28. November 2021. “Ich zünde schon auch mal gern drinnen eine Kerze an und meditiere in der Nähe der tuckernden Heizung über den Geschmack von Lebkuchen.” Aber das genüge nicht. “Denn die Sorten aus dem Supermarkt kann ich kaum noch unterscheiden. Als ob sich ein Land auf einen Geschmack geeinigt hätte: Durchschnitt.” So bricht der Wandersmann und Lebkuchenforscher auf. Zu Fuß im Winter! Doch die Sehnsucht nach einem originellen Geschmack ist stark. Unterwegs zum unverwechselbaren Lebkuchen hat er viele Abenteuer zu bestehen. Sie sind nicht nur in der Berliner Zeitung, sondern außerdem abgedruckt unter der Redaktion von Susanne Borée im Sonntagsblatt aus Bayern vom 14. November 2021. Unter der Redaktion von Stefan Seidel in der “Der Sonntag” (Sachsen) vom 19. Dezember 2021. Und unter der Redaktion von Florian Riesterer im “Kirchenboten” der Pfalz vom 12. Dezember 2021.

Achtung! Erhöhte Rutschgefahr

Magirius begibt sich auf die sogenante Traumrunde, die Marktbreit und Obernbreit verbindet. Das ist im Kitzinger Land, in Franken. Und damit in einer Landschaft, der man ein überdurchschnittliches Interesse an Lebkuchen nachsagt. Alllerdings wird Lebkuchenforscher Magirius gleich mehrfach mit einem Schild konfrontiert: „Achtung! Naturnahe Wegstrecke. Erhöhte Rutschgefahr bei Nässe“.

Unterwegs zum unverwechselbaren Lebkuchen hat Georg Magirius das rutschige Umfeld bei der Moritzkapelle von Marktbreit zu bestehen

Gleichmaß und Variationslust

Im Winter scheint das Gehen Ungewöhnliches vermitteln zu können. Das rutschige Umfeld an einer aussichtsreichen Kapelle oberhalb von Marktbreit ist jedoch noch nicht das Sonderbare, das ich erlebe. Auch nicht die bis ins Maintal reichenden, in ganz unterschiedliche Richtungen verlaufenden Rebenreihen, die auf faszinierende Weise ein Muster aus Gleichmaß und Variationslust bilden.

Unterwegs zum unverwechselbaren Lebkuchengeschmack zeigen die die Rebenreihen bei Marktbreit im Gleichmaß und mit Variationslust - Foto (c) Georg Magirius

Heiligabend zur Mittagszeit

Aber dann geschieht das Besondere. Um etwas dieser Art zu erleben, bin ich aufgebrochen! Aber vorstellen oder erfinden könnte ich nie, was ich nun erfahre. Nach dem Passieren der Weinhänge bewege ich mich auf einer schier endlos wirkenden, leicht gewellten Höhenlage. Himmel und Erde scheinen sich ihrer Grenze nicht mehr sicher zu sein. Was aber nicht geschieht, weil die Sonne leuchtet. Nein, es ist diesig, fast schon düster – und das zur Mittagszeit. Ich habe den Eindruck, jeden Augenblick könnte der Abend hereinbrechen. Dadurch allerdings unterscheiden sich die Farben von Himmel und Erde nur noch so andeutungshaft, dass man dafür das Wort Nuance erfinden müsste, gäbe es das nicht schon.

Himmel und Erde lassen sich oberhalb von Obernbreit kaum noch unterscheiden - Foto aus dem Band "Stilles Franken. 24 Adventsote" - (c) Georg Magiriu

Der Horizont zeigt sich nur noch leise

Der Horizont zeigt sich nur noch leise. Markant treten hingegen die Konturen der Felder hervor. Wie bei einem abstrakten Gemälde sind da nur noch wenige große Flächen. Ich will nicht weiter, bleibe stehen. Bewege mich nicht, schaue nur. Fest stehe ich auf dem Boden. Doch die Erdenschwere beginnt sich zu verlieren. Zwischen Oben und Unten kann ich nicht mehr sicher unterscheiden. Das allerdings macht kein weiteres Warnschild nötig: „Achtung! Schwindelgefahr.“ Denn die Schwerelosigkeit macht mir keine Angst. Stattdessen erlebe ich in aller Stille, wovon so viele Weihnachtslieder singen: Die Leichtigkeit des Himmels hat sich entschlossen, sich der Erde mitzuteilen.

Am Ziel

Zu Fuß zur Weihnachtsfreude und zum unverwechselbaren Lebkuchengeschmack

Die Leichtigkeit des Himmels auf der Erde erfahren, das bedeutet für den Weihnachtsfoscher und Lebkuchenanalytiker Magirius außerdem ganz konkret: Er findet ihn schließlich, den unverwechselbaren Lebkuchengeschmack. Und zwar in Obernbreit, wo er die Bäckerei und Konditorei Pröschel entdeckt. Was genau Magirius dort erfährt, lässt sich in der Reportage hier lesen.

Unterwegs zum unverwechselbaren Lebkuchen und andere Reisen

Die Reportage “Zu Fuß zur Weihnachtsfreude” ist inspiriert vom Buch Stilles Franken. 24 Adventsorte“. Georg Magirius hat es im Würzburger Echter Verlag veröffentlicht. Es hat 111 Seiten und viele farbige Abbildungen und kostet 12 Euro. Thomas Häußner und Melanie Zeuß haben das Buch lektoriert. Die ISBN-Nummer lautet 978-3-429-05670-4. Weitere Informationen, Leseprobe und Bestellmöglichkeit sind hier. Die Fotos von Obernbreit stammen aus dem Buch. Die Rechte liegen bei Georg Magirius.