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Richtungsweiser fürs Familienleben

Die Situation von Kindern, Eltern und Familien wandelt sich. Was sagt dazu eigentlich der Evangelische Erwachsenenkatechismus? Der 2010 in 8. Auflage erschienene EEK ist auf der Höhe der Zeit, meint Georg Magirius. Und doch sei da immer auch etwas, was man vermisst. Er hat hat seinen Beitrag über den Richtungsweiser fürs Familienleben und überraschende Orte der Liebe veröffentlicht in der Evangelischen Zeitung vom 21. Juli 2011. Die Redaktion hat Sven Kriszio.

Der Beitrag “Richtungsweiser fürs Familienleben”

Aufmerksam und offen will der Evangelische Erwachsenenkatechismus auf die Situation blicken, in der Menschen heute leben, auch wenn es um Erziehung, Familie, Elternsein geht. 1975 wurde er im Auftrag der Vereinigten Evangelisch-lutherischen Kirche Deutschlands erstmals herausgegeben, letztes Jahr erschien er aktualisiert in der achten Auflage. Er ist auf der Höhe der Zeit, und doch ist da etwas, was man vermisst.

Die Liebe steht am Anfang, die Unfreiheit am Ende

Der Einstieg ist fantastisch groß: Die Liebe. So lautet das Eröffnungskapitel zu dem, was mit „Person und Gemeinschaft“ überschrieben ist. Dabei bleibt es nicht, denn „die Liebe ist zwar das Größte, was wir erfahren können, aber sie ist auch gefährdet.“ Über Unterpunkte wie „Partnerschaft und Ehe“ und „Eltern und Kinder“ wandert man bis Abschnitt 4.2.7.: „Abhängigkeit und Sucht.“ Die Liebe steht am Anfang, Unfreiheit am Ende. Vielleicht liegt es auch dieser Gliederung, dass das mehrfach angeführte „Lob auf das menschliche Zusammenleben“ nicht immer lebendig wird.

Die Sprache ist sorgfältig, hat den Alltag im Blick, ist aber oft soziologisch-pädagogisch eingefärbt, klingt manchmal technisch. Man denkt an Arbeits- und Diskussionspapiere. Das Leben wirkt damit wie etwas, das sich behandeln und aushandeln lässt. So nennt sich der Erwachsenenkatechismus auch Kursbuch. Ein Begriff, den man von der Bahn her kennt: Auch bei Familie und Elternschaft handelt es sich offenbar um etwas, bei dem man den Anschluss erwischen sollte, um nur ja nicht auf dem zugigen Bahnsteig stehen zu bleiben. WEITERLESEN