Biblisches, Neues Leben

Der Anfang der kein Ende kennt

Der Anfang der kein Ende kennt - Foto von Ulrike Leone

Glückwunsch, Langeweile, Seufzen, Begeisterung und Licht: Die Theologen Egbert Ballhorn und Georg Steins beleuchten in dem von ihnen herausgegebenen Buch “73 Ouvertüren” die Anfänge der biblischen Schriften. Dabei zeigt sich eine erstaunliche Vielfalt, kaum eine Lebenssituation scheint ausgeschlossen zu sein. Darum geht es in der Sendung “Der Anfang, der kein Ende kennt. Über die unermüdliche Kraft des Beginnens” von Georg Magirius im Bayerischen Rundfunk am 1. Januar 2023 auf Bayern 2 und BR-Heimat. Die Sendung, deren Gedanken einen Dialog mit Musik von Heinrich Schütz, Joseph Haydn, Orlando die Lasso und Johann Sebastian Bach eingehen, findet sich als Manuskript hier. Regie führt Sabine Kienhöfer, die Redaktion hat Sabine Winter und das Produktionsmanagement liegt bei Ingrid Schillinger.

Kunst für Genießer

Laut der Startspezialisten Steins und Ballhorn geht es in der Bibel mal los mit einem Glückwunsch, der Menschen Mut zum Handeln gibt. Dann steht ein Ach am Anfang, da scheint nichts als Klage zu sein. Wieder ein anderes Buch beginnt mit der Feier des Lichts, das eine lähmende Diffusität ablöst. Manche Ouvertüre ist geprägt von einem fast zwangsneurotisch wirkenden Ordnungssinn, bei dem es sich bei genauerem Hinhören allerdings um eine Kunst für Genießer handelt. Außergewöhnlich oft stehen Nebenfiguren am Anfang, also gar nicht so sehr die gefeierten Berühmtheiten und Machertypen.

Der Anfang ist gemacht

Die Anfänge der biblischen Bücher insgesamt führen in keine Aktivitätshysterie, sondern stimmen gelassen. Denn der Anfang ist längst gemacht, sagen die Bibelwissenschaftler Georg Steins und Egbert Ballhorn. Das wohl Merkwürdigste am biblischen Verständnis vom Anfangen aber ist: Es kümmert sich nicht ums Ende. Denn jeder Abschluss trägt in sich schon wieder das Beginnen. Das gibt dem Anfangen den Charakter, kein Ende zu kennen. – Das Foto stammt von Ulrike Leone, Pixabay.