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Stille auf der Schnellstraße

Kreuzkapelle bei Frammersbach im Wald. Dort ist sie zu finden: Stille auf der Schnellstraße. Foto von Georg Magirius

Stille auf der Schnellstraße verspricht die Spirituelle Wanderung „Aufbruch in die Stille“. Am 3. Oktober 2018 geht es zur Kreuzkapelle bei Frammersbach im Hochspessart. Die Gruppe der Reihe GangART bildet sich dafür neu. Die Leitung hat Georg Magirius, der die Gruppe über die Wiesener Straße führt. Sie war in der ersten deutschen Entfernungskarte von 1690 eingezeichnet. Dabei handelt es sich um eine Nord-Süd-Verbindung durch das waldreiche Mittelgebirge, die wichtig war für die Route Nürnberg-Antwerpen. Die Straße hat oft mehrere Fahrspuren, sodass die zweiachsigen Pferdewagen der Fuhrmannsleute bei Gegenverkehr bequem ausweichen konnten.

Luxus: Stille auf der Schnellstraße

Wildschütz Hasenstab aus Frammersbach. Kurz daruf findet sie sich: Stille auf der Schnellstraße. Foto von Georg Magirius

Speziell die Frammersbacher Fuhrleute galten als schnell. Sie hätten, heißt es einmal, 100 statt der üblichen 30 Kilometer pro Tag zurückgelegt. Unterdessen freilich verkehren keine Hochgeschwindigkeitgefährte mehr. So lässt sich der Luxus genießen, keinen Laster oder Geländewagen zu hören. Dafür lässt die Schrittgeschwindigkeit anderes erfahren: Passiert wird ein Platz, an dem 1923 der Partensteiner Wilderer Hasenstab vom Förster Lutz erschossen wurde. Auch findet sich ein Sportgelände mit der vielleicht schönsten Aussicht aller Faustball-Felder nördlich der Alpen. Und? Da ist die Kreuzkapelle im Wald, auf die bewusst schweigend zugepilgert wird. An einem einstigen Verkehrsknotenpunkt gelegen, war sie vielleicht einmal das, was heute eine Autobahnkirche ist. Der “Aufbruch in die Stille” mündet in den Wiesthaler Hof, einem urtümlichen Gasthaus, in dem es schon nicht mehr ganz so still zugehen dürfte.

Informationen zur Tour und zu GangART

Fuhrmannsweg im Spessart. Er führt zur Stille auf der Schnellstraße. Foto von Georg Magirius
Unter Fuhrleuten.

Die Gehlänge beträgt 13 km, die reine Gehzeit 3,5 Stunden. Ausgangspunkt Frammersbach und Endpunkt Wiesthal liegen direkt an der Bahnstrecke Würzburg-Frankfurt. Die Tour der Reihe GangART erfolgt in Zusammenarbeit mit der Würzburger Pfarreiengemeinschaft St. Barbara und Unsere Liebe Frau. Der Organisator ist Dr. Kilian Distler. In der Reihe GangART leitet Georg Magirius seit 2009 spirituelle Tages-Wanderungen in Spessart, Rhön und Fränkischem Weinland. Aber auch durch Odenwald und Steigerwald.