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Verteidigerin der Träume

Gabriele Wohmann im Gespräch mit Georg Magirius bei einer Lesung aus den von beiden veröffentlichten Buch "Sterben ist Mist, der Tod aber schön - Träume vom Himmel". Wohmann kann als Verteidgerin der Träume gelten.

Die Gemeinde Blaustein in Württemberg ehrte die “Königin der Kurzgeschichte” (Die Welt) bereits zu Lebzeiten mit einem Gabriele-Wohmann-Weg. Nun hat der Magistrat von Darmstadt im Februar 2017 beschlossen: Ein von der Erbacher Straße in den Park Rosenhöhe abzweigender Weg soll bald nach der im Juni 2015 verstorbenen Schriftstellerin heißen. „Mit der Namensgebung ehren wir die kluge Darmstädter Chronistin des Alltags und scharfe Kritikerin des Ideologischen“, sagt Oberbürgermeister Jochen Partsch. Doch Wohmann sei auch eine Verteidigerin der Träume.

Die Verteidigerin der Träume blickte hinter die Fassade

Der Weg führt an dem Haus vorbei, in dem die Autorin lange gelebt hat. Von Wohmanns nüchternem Blick könne man sich anregen lassen, hinter der Fassade der Harmonie alle möglichen Deformationen und Brüchigkeiten zu entdecken. Bei aller scharfen Beobachtungsgabe sei Wohmann aber Partsch zufolge fast eine Romantikerin. Denn sie habe immer auf der Seite des Menschen gestanden, “der seine Träume gegen alle negativen gesellschaftlichen Verletzungen verteidigt hat.“

Mehr als 70 Bände mit Kurzgeschichten

Gabriele Wohmann wurde 1932 in Darmstadt geboren. Sie verfasste hunderte Kurzgeschichten, von denen bislang 651 in mehr als 70 Bänden veröffentlicht sind. Außerdem erschienen Romane, Gedichte, Hörspiele und Theaterstücke. Für die ARD und das ZDF war sie als Autorin, Darstellerin oder Regisseurin tätig. Zuletzt erschienen von ihr im Aufbau Verlag „Weihnachten ohne Parfüm“ und das von Georg Magirius herausgegebene Buch „Eine souveräne Frau“, eine Auswahl ihrer Kurzgeschichten.