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Warum eigentlich lesen?

Warum eigentlich lesen? Wegen Gabriele Wohmann - hier im Literaturhaus in Frankfurt

Warum eigentlich lesen? Das Leben lässt sich schließlich auch ohne absolvieren. Ein Buch wie „Eine souveräne Frau“ von Gabriele Wohmann ermögliche jedoch unverwechselbare Denkwege. Das schreibt Tilman Krause in der “Literarischen Welt” vom 19. Mai 2012 über die von Georg Magirius aus mehr als fünf Jahrzehnten ausgewählten Wohmann-Erzählungen. Denn lange vor Raymond Carver habe Wohmann die Kunst von Shortcuts, Minimierung und offenem Ende beherrscht. Das animiere Leser zum selbstständigen Fortspinnen oder Ausfüllen des Erzählten. Überhaupt Wohmann! “Kein anderer Nachkriegsschriftsteller hat eine so umfassende und schattierungsreiche Chronik bundesrepublikanischen Lebens, Meinens, Fühlens vorgelegt“, schreibt Krause.

Warum eigentlich lesen: Freiraum jenseits der Zwangsneurotiker und Genehmigungserotiker

Warum eigentlich lesen? Wegen Gabriele Wohmann - hier im Literaturhaus in Frankfurt während eines von Georg Magirius moderierten Abends über ihr gesamtes Werk in 90 Minuten

Der MDR hat die Erzählungen am 22. Mai 2012 als Buch der Woche vorgestellt. Alexander Mayer konstatiert: “In jedem Fall gilt Gabriele Wohmann als unangefochtene Königin der Kurzgeschichte.” Auch Joachim Dicks empfiehlt auf NDR Kultur am 21. Mai 2012 die Auswahl: Sie biete „einen guten Querschnitt durch die Jahrzehnte des umfassenden Schaffens von Gabriele Wohmann”. Carola Wiemers im Deutschlandradio am 21. Mai 2012 freut sich außerdem über einige neue Wohmann-Erzählungen in dem Band. „Wir haben es hier nicht mit einem Alterswerk zu tun, wirklich nicht!“ Schließlich habe sich Herausgeber Magirius vom Auswahlkriterium der Zwanglosigkeit leiten lassen, stellt Janina Fleischer in der Leipziger Volkszeitung und den Dresdner Neuen Nachrichten vom 21. Mai 2012 heraus. Sie verweist auf sein Nachwort, wo es heißt: „Wer Wohmann lese, finde Wege, ‘die sich um die Vorschriften der Zwangsneurotiker und Genehmigungserotiker nicht scheren.'”

Hüsteln aus Solidarität

Ein Abend mit Gabriele Wohmann im Literaturhaus Frankfurt ging ebenfalls überraschende Pfade. Das Thema: Wohmanns bisheriges Opus in 90 Minuten. „Werk-Tag“ hat Hauke Hückstädt, Leiter des Literaturhauses, den bereits mit Sevgi Özdamar und Günter Herburger erprobten Werkzugang genannt. Trotz ihrer mehr als 100 Büchern absolvierte Wohmann den Abend unter der Moderation von Georg Magirius im Spaziertempo, Das Ziel erreichte sie sogar kurz vor der 90-Minuten-Grenze. Außerdem war zuvor noch genug Luft für eine Zigarette, außerdem für empathiegesteuerte Interaktionen zwischen Autorin und Publikum, hat Florian Balke beobachtet: “‘Ich hätte vorher wirklich keine Gauloise mehr rauchen sollen.’ Hüstele da hinten im Publikum jemand aus Solidarität? Ganz bestimmt. Für diese Autorin auf jeden Fall.” Die Fotos von Gabriele Wohmann im Frankfurter Literaturhaus stammen von Wolfgang Becker.

Das Buch “Eine souveräne Frau”

Teller mir Rissen - Cover von "Eine souveräne Frau"

Gabriele Wohmann hat “Eine souveräne Frau – Die schönsten Erzählungen” im Aufbau Verlag veröffentlicht. Georg Magirius hat das Buch herausgegeben und mit einem Nachwort versehen. Das Buch hat 288 Seiten, ist außerdem gebunden und hat einen Schutzumschlag. Es kostet 19 Euro 99. Angela Drescher hat es übrigens lektoriert. Und die ISBN-Nummer lautet ISBN 978-3-351-03393-4. Weitere Informationen und Pressestimmen sind hier.